Jugend gekannt und geliebt habe. Er sei viele
Jahre in Amerika gewesen, dort reich geworden
ind jetzt gekommen, um sie unter allen Umständen
u heirathen. P., welcher nur italienisch sprach
und dessen Werbung durch den französisch und
italienisch redenden A. vermittelt wurde, trug eine
schwere Geldtasche bei sich, deren Inhalt größten«
zeils aus Kupfermünzen und Spielmarken bestand.
Er erklärte sich bereit, eine hohe Summe, welche
n der Tasche sich befinden sollte, der Erkorenen als
Mitgabe sofort zu überlassen, verlangte indeß, daß
ietztere einen annähernd hohen Betrag in die Geld⸗
sasche, welche ihr zunächst verbleiben sollte, einwerfe.
Die gute Metzerin übergab nun dem P. ein mit
Banknoten gefülltes Portemonnaie, welches an⸗
scheinend in die Geldtasche eingeschlossen wurde,
worauf letztere der Wirthin verblieb. In Wirklich⸗
keit hatte P. mit der Geschicklichkeit eines Taschen⸗
spielers das ihm übergebene Portemonnaie mit einem
anderen zu diesem Zwecke in Bereitschaft gehaltenen,
aͤhnlichen vertauscht und verschwand alsdann schleunigst
mit dem Gelde der vertrauensseligen Wirthin.
Elsässisch, folglich — französisch!
Im Briefkasten der „France“ liest man: „Mehrere
deser wollen wissen, ob die Brauerei von Adels⸗
hoffen, welche den „Ceérelo militairo“ versorgt,
und deren Vertreter in Paris ein gewisser Herr
Bertram ist, eine deutsche Brauerei ist. Wir ant⸗
worten: Die Bauerei von Adelshoffen ist elsässisch,
folglich französisch, und ißr Vertreter in Paris ist
einer der eifrigsten Patrioten“
F Nürnberqg, 21. Februar. Der wegen
abermaliger Desertion aus einem würtembergischen
Regimente steckbrieflich verfolgte Sohn der ermordeten
händlerin Kreth hat durch ihm in Aussicht stehende
Erbschaft angelockt, sich der Militärbehörde in Stutt⸗
jart gestellt. Er hat seit seiner Desertion ein aben⸗
euerliches Leben geführt.
Ff(GGesegnetes Langenselbod!) Die
Bewohner dieses 3500 Seelen zählenden Dorfes
m Kreise Hanau zahlen nicht hlos keine Gemeinde⸗
teuern, sondern bekommen noch Geld heraus. Das
Gemeindebvermögen beläuft sich auf 83 Mill. Mark,
Vertragsmäßige
Wiederversteigerung.
Mittwoch, den 16. Maärz
887, Vormittags 10 Uhr, zu Ens-
heim in der Wirthschast von Heinrich
Fries, wird gegen die zu Ensheim
wohnenden Eheleute Joseph Beb i⸗
olka, Schneider, und Maria!
Kkappler, wegen Nichtbezahlung
des Erwerbspreises vertragsmäßig zu,
Figenthum wiederversteigert:
S„teuergemeinde Ensheim:!
Plan Nr. 184, 168 qm Fläche,
worauf ein Wohnhaus mit Hof⸗
raum und Zubehör, gelegen im
Orte Ensheim neben Heinrich
Jung und Johann Peter Jung.
St. Ingbert, den 27. Febr. 1887.
Kemmer, L Notar.
Diurg Anschaffung einer Strick⸗
BNA maschine neuesten/ Systems
hin ich im Stande alle Strickarbeiten
anzufertigen, als: Strümpfe, Unter⸗
acken, Unterhosen, Westen, Unterröcke,
ragen (Pelerinen), Kaputzen ꝛc. ꝛc.
ind halte ich mich zur raschen und
zilligen Anfertigung aller vorkommen⸗
zen Artikel, sowie auch im Stricken
yon Baumwolle bestens empfohlen.
Frau P. Lang, geb. Bastian,
Saarbrücker Straße Nr. 64.
sind eingetroffen.
I. Fory.
Noch 40 b5n
WBil ch
sönnen täglich abgegeben werden:;
Michael Schmelzer,
Pfarrgasse.
ie Einnahmen daraus betragen ca. 100,000 Mk.,
vovon 30,000 Mt. auf Wiesenpachtgelder entfallen.
zeder Bürgec erhält jährlich aus dem Gemeinde⸗
inkommen eine Partie Holz und 20 Mk. Die
Finwohner genießen nicht allein kostenfreie Straßen⸗
eleuchtung, sondern sie werden auch, wenn sie ihr
zrdenwallen beendet, in dem von der Gemeinde
eschafften feinen Leichenwagen unentgeltlich an ihre
ttuhestätte gefahren. Um aber den Zuzug in
zieses gelobte Land möglichst zu beschränken, er⸗
jeben die wohlweisen Gemeindeväter die Kleinigkeit
on 430 Ml. Bürgerrechtsgeld.
F Eine „schmerzliche“ Vergangen—
Jeit. Im Versorgungshause zu Garsten bei Stehr
tarb vorige Woche ein sechzigjähriger Mann Namens
Johann Dorfner, welcher während seiner Militär⸗
eit dreißigtausend Ruthenstreiche und Stockhiebe
trafweise erhalten hat. Dorfner war dreizehn mal
esertirt und mußten dreizehn mal Gassen laufen,
arunter dreimal auf Leben und Tod, je zehn Tou⸗
en durch 300 Mann.
FDortmund, 20. Febr. Die hiesige
zürgerschaft ist durch eine überaus freche Frevel⸗
hat in lebhafte Entrüstung versetzt. In der Nacht
om 18. d. M. ist nämlich das in der Lindenallee
efindliche Kriegerdenkmal, das die Stadt den in
en Feldzügen von 1864 und 1866 gefallenen
zöhnen Dortmunds gesetzt, mit rother Farbe be⸗
hmiert worden. Die That ist von Personen aus⸗
eführt, die um dieselbe Zeit Anschläge an den
zlakatsöulen mit gleicher Farbe beschmutzt haben.
zs ist durch Schutzleute festgestellt, daß Socialdemo
raten diesen Bubenstreich ausgeübt haben. Die
Bolizeibehörde hat mit Rücksicht auf die Vorkomm⸗
zisse eine für heute anberaumte socialdemokratische
Bersammlung auf Grund des Socialistengesetzes
erboten.
fLondon, 189. Febr. In der Kohlenzeche
Fuch im Raondda⸗Tale (Giamorganshire) fand
gestern Abend eine Explosion schlagender Wetter
tatt, während 53 Bergleute in der Tiefe arbeite⸗
en. Von diesen wurden 29 unversehrt und 8 in
mehr oder weniger verletztem Zustande gerettet.
Zekunntmanung.
Die übrigen 16 werden als verloren betrachiet
Wenige Minuten vor der Katastrophe waren meh.
ere hundert Bergleute aufgestiegen, während durqh
inen Zufall 200 verhindert worden waren, hinad
ufahren.
f. Aus Moskau vom 18. daz., wird dem
„N. W. Abdbl.“ geschrieben: Das nach der vor
ährigen Brandkatastrophe neuerbaute deutsche The—
itergebäude des Direktors Paradies in Moskal
var wieder einmal der Schauplat schreclicher Szenen.
Pahrend der jüngsten Vorstellung des Stückc
Unser Feeund Fritz“ entstand plötzlich in da
bersten Gallerie ein großer Larm, worauf jemand
Feuer“! rief. Kaum war dieses Wort gefallen,
ils das gesammte, zahlreich anwesende Publikum
»estürzt zu den Ausgängen hinstürzte. Es entstand
ine fürchterliche Verwirrung. Viele Frauen fielen
n Ohnmacht. Viele Kinder wurden niedergetreten.
da rief der Besitzer des Theaters, Fürst Gleboff.
Streschneff · Schachowskoij. aus seiner Loge in daß
Zublikum hinein: „Ruhig! Es ist nichts!“ und im
du war Alles beruhigt und kehrte auf die Platze
urück. Es stellte fich heraus, daß in der obersten
Hallerie zwei berauschte Bauern mit einem Theater—
ziener rauften und den verhängnißvollen Lärn
chlugen.
New⸗York, 20. Februar. Aus allen
Theilen des Landes wird über heftige Stürme he—
ichtet und in New⸗-VYork und Umgegend fanden
tarke Gewitter mit außerordentlich leuchtenden
Blitzstrahlen statt. Die Stürme in den westlichen
Staaten waren so furchtbar, daß mehrere Eisenbahn⸗
süge von den Schienen hinabgeweht wurden. Ver—⸗
uft an Menschenleben wird jedoch nicht gemeldet.
kin Blitz entzündete die der American Dock und
Trust⸗Kompany gehoöͤrigen Baumwolldocks in Tomp⸗
insville, Staten Island. Der Schaden beläuft
ich auf Doll. 300,000. Es sind 30,000 Ballen
zaumwolle verbrannt oder durch Feuer und Wasse—
eschädigt.
Für die Redaktion veraniwortlich: F X. Demeß.
Die Reichstagswahl vom 21. Februar ds. Is. lieferte im 4. pfälzischen
Wahlkreise Zweibrücken folgendes Ergebnis:
Abgegeben wurden Stimmen m e a 20817
dievon ungiltig 6
„giltig ae X 6220755
Absolute Mehrheit. * s 3 .190378
Von den giltigen Stimmen erhielten:
Ddscar Kraemer, Hüttenwerksbefitzer in St. Ingbert 11458 Stimmen
zohann Joseph Heinrich, Buürgermeister in
5t. Inabert 4 . F 9264 Stimmen
August Dreesbach, Kaufmann in Mannheim 27 Stimmen
Es zersplitterten auf verschiedene Persönlichkeiten 6 Stimmen
Somit ist Hüttenwerksbesitzer Oßcar Kraemer von St. Ingbert mit
ibsoluter Stimmenmehrheit als Reichstags-Abgeordneter für den 4. pfälzischen
Bahlkreis gewählt, was nach 828 des Wahlreglements hiedurch bekannt gemacht
oird.
Zweibrücken, den 23. Februar 1887.
Der Wahlkommissär:
Dr. Schlagintweit.
woelmork
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