so wohnen innerhalb der schwarzgelben Grenz⸗
sͤhle und machen einander in den Bezirken, in
schen sie in irgend nennenswerther Zahl vertreten
sud, in der erbittertsten Weise den Rang streitig.
zemeinsam ist allen slavischen Nationalitäten der
aß gegen das Deutschihum, das selbst da bekämpft
d, wo es, wie sich jetzt in untrüglichster Weise
z den Zahlen ergibt, in der erdrückendsten Ma—
rität seinen Wohnsitz hat. Niederösterreich, das
Tichechen so gern als ein zweisprachiges Land
scheinen lassen wollten, besitzt unter 2,169,032
wohnern 2,100,874 Deutsche und nur 61,257
ischechen, alle anderen Nationalitäten kommen nur
anz sporadisch vor. Reindeutsch sind ebenso Ober—
Hureich und Salzburg. In Steyermark sind von
Bezirkshauptmannschaften 13 deutsch und nur
slobenisch und auch in den letzteren besitzen die
eutschen kompakte Minoritäten. Am interessantesten
die über Böhmen mitgetheilten Daten. Von
27268 Einwohnern sind 2,054,174 Deutsche
3472,520 Tschechen; die übrigen gehören ver—
pwindenden Minoritäten der anderen Völkerschaften
Zu berücksichtigen bleibt dabei, daß unter dem
sichtslosen Druck, den die Tschechen überall da,
o sie die Macht dazu hatten, bei Aufstellung der
sten über die Umgangssprache auf die Deutschen
izgeübt haben, nicht wenige der letzteren sich be—
erlicherweise bestimmen ließen, sich als Tschechen
deklariren. Trotzdem haben 86 Gerichtsbezirke
ne deutsche Majorität ergeben, 131 eine tschechische,
xachlich gemischt sind 28. In Mähren sind die
soßen Städte der Mehrheit nach deutsch, auf dem
inde dominiren die Tschechen. In Schlesien find
on 24 Gerichtsbezirken 11 ganz, 3 überwiegend
zutsch. Von den Haupistädten sind Wien, Linz,
zalzburg, Graz, Klagenfurt und Troppau deutsch,
vibach slovensch, Triest überwiegend italienisch
wohnen dort 36,605 Italiener, 15,629 Slo—
nen und 5065 Deutsche). Görz ist ebenfalls
zalienisch, Prag hat sich unter dem Terrorismus
er Tschechen als tschechisch bekannt; in Brünn
ehen dagegegen den 31,142 Tschechen 45,591
deutsche gegenüber; Lemberg und Krakau besitzen
sne polnische und Czernowitz in“ der Bukowina
ine deutsche Majorität. Ohne Zweifel werden
iese Ergebnisse der jüngsten Volkszählung, welche
ur Beurtheilung der Verhältnisse in dem viel—
hrachigen Oesterreich sehr instruktive Beiträge liefern,
voch Anlaß zu manchen lebhaften Debatten im
geben.
Ta gamüsante
partjet 4,udrn
dahren in Petersburg, und der Furs.
bon einem Diner zurück. Auf dem Heimwege er—
imnerte er sich, daß er ein Portefeuille mit 30,000
dubeln in Bankbillets in die Seitentasche seines
leberziehers gesteckt hatte, und um sich zu verge⸗
wissern, ob das Portefeuille noch da sei, griff er
in die Tasche. Unangenehme Ueberraschung: vom
hortefeuille sammt Inhalt keine Spur; es war ge—
iohlen. Am nächsten Tage ließ der Kanzler den
hetersburger Polizeimeister holen, um ihm von
em Diebstahle Mittheilung zu machen. Der Chef
es hauptstädtischen Sicherheitswesens beruhigte den
Fürsten; binnen vierzehn Tagen, so versicherte er
nit Bestimmtheit, solle der Kanzler wieder in den
besitz seines Eigenthums gelangt sein. Wirklich
iberlraff er noch seine Verheißungen, denn nach
uum einer Woche erschien der Polizeimeister mit
wendestrahlendem Angesichte und eröffnete, er sei
lücklich, dem Fürsten die gestohlene Summe, die
er Dieb kaum angegriffen hätte, wieder zustellen
mkönnen. Das Portiefeuille freilich konnte er
icht überreichen, das hatte der Dieb nach seinem
genen Geständnisse, sogleich fortgeworfen. Den
fürsten Gortschakow bekümmerte dieser Umstand
denig, er hatte sein Geld wieder und beglückwünschte
vn Polizeichef lebhaft zu seiner Geschicklichkeit.
ber was geschieht einige Tage später? Der Reichs-
lanzler greift zufällig in eine andere Tasche, und
das findet er da? Das vermißte Portefeuille mit
inem unverkürzten Inhalte, welches niemals ent—
vendet worden war. Der Polizeichef hatte, um
eine Gewandtheit ins Licht zu stellen, das Märchen
om dem ergriffenen Diebe ersonnen und die
W.o00 Rubet, die er dem Fürsten übergab, dem
disbositionsfonds entnommen.
FCEynchjustiz.) Die Fischer des Asow'schen
heeres besttasten kürzlich in höchst grausamer Weise
men bei ihren Netzen ertappten Dieb. Auf dem
Wege zu ihren unter dem Eise ausgeworfenen
Fischereigeräthen bemerkten dieselben nämlich einen
unbekannten Menschen, welcher vorgab, aus Ver—
sehen ein falsches Netz berührt zu hahen. Ihm
wurde nicht geglaubt, und man beschloß, den Dieb
der Strafe des „Fischergerichtes“ zu unterziehen;
diese bestand darin, daß der Dieb an einem Seile
in ein ins Eis gehauenes Loch hinabgelassen und
an einem ähnlich, etwa zwei Faden weiter befind—
lichen Loche wieder herausgezogen wurde. Dieses
geschah zwei Mal, doch beim dritten riß das Seil,
als der Bestrafte eben in's Wasser gelassen worden,
und der Dieb ertrank.
F Hotel-Einsturz. Wie aus Newyork, 8.
April telegraphisch gemeldet wird, kamen in Green—
vill, (Texas) bei dem Einsturz eines Hotel, welches
dabei in Brand gerieth, vierzehn Menschen um's
deben. Der Einsturz wird der Entzündung von
Bulver im Souterrain des Hotels zugeschrieben.
(Fässer aus einem Stücke), Ein
Ingenieur zu Cleveland in Ohio hat ein Verfahren
erfunden, um aus besonders hergerichtetem Holz⸗
aserstoffe Fässer aus einem Stücke herzustellen.
Das Verfahren wird folgendermaßen beschrieben
der Stoff wird in einen eisernen Cylinder gebracht,
der inweudig genau die Form und Größe eines
Fasses hat. Der Cylinder wird mit einer Ge—
chwindigkeit von 100 Bewegungen in der Minute
nach allen Seiten gedreht. Durch die Gewalt der
Bewegung wird der Holzfaserstoff mit großer Kraft
nach allen Seiteu des Cylinders geschleudert und
hildet eine gleichmäßige Schicht. Nach drei bis
vier Minuten wird durch das Spundloch des Cy
inders den demit demjenigen des Fasses genau
jarmoninhanzrimirte Luft bis zu einem Drucke
jon 100 WMfund gepumpt, während welcher Zeit
die Bewegungen des Cylinders immer fortdauern.
Durch den Luftdruck wird das im daserstoffe be—
indliche Wasser auf allen Seiten durch die poren—
ihnlichen Oeffnungen des Cylinders hinausgedrängt.
NRach drei Minuten Pression wird der aus zwei
Zälften bestehende Cylinder geöffnet, das vollkommen
iusgebildete Faß herausgenommen und während
24 Stunden stehen gelassen, um gehörig zu trocknen.
Sodann wird dasselbe drei Tage in einem Trocken⸗
Jause einer Hitze von 160 Grad ausgesetzt, worauj
is sertig zum Verkauf ist. Diese neue Art Fässer
wird nicht nur für vollkommen wasserdicht, sondern
auch für öldicht erklärt und soll ganz geeignet sein,
die Fässer aus Eichenholz für die Verpackung von
PBetroleum zu ersetzen. Auch in Bezug auf den
3,„Zulunftsfaß“ mit den Nebenbuhlern
it Vortheil wetteifern können. Das
Zlatt fügt bei, dort habe sich bereits
jaft zur Ausbeutung der neuen Er—
. det, die Aktien seien ziemlich vergriffen,
und man habe die Absicht, eine Fabrik zu errichten,
die im Staͤnde sei, taͤglich mehrere tausend Fässer
aus einem Stücke zu liefern.
F Die Compagnie Freiwilliger, die angeblich
von den Apache⸗Indianern in New⸗Mexiko massa-
rirt werden sollte, besindet sich, nach in Newyork
ingangenen Rachrichten, in Sicherheit, aber in einer
zefährlichen Lage.
F In einem Kapitel über die Ameisen schreibt
die „Freie Presse“ in San Antonio: „Es
zibt in Texas eine Ameisenart, welche den Bienen
ns Geschäft pfuscht und einen ganz vorzüglichen
Zonig bereitet. Es ist auffällig, daß der Mensch
Hiese Ameisenart noch nicht zu seinem Vortheil aus—
Jebeutet hat. Wir haben ganze Nester derselben
jesehen und den von ihnen bereiteten Honig ge—
jossen. Sie tragen ihn in runden Säcken von der
Hroͤße einer Erbse am Hinterleib und legen diest
Bürde, wenn der kleine Sack gefüllt ist, unzweifel-
jaft tief in der Erde in ihre Zellen ab. Dort
pürde man den feinsten Honig in großer Menge
finden, wenn man sich die Mühe geben wollte, ihn
in's Tageslicht zu fördern. Es ist gar kein Grund
vorhanden, warum man diese Honigameisen nicht
gerade so wie die Honigbienen vermehreen und nutzbar
machen könnte.“
—
Sterbefälle.
Gestorben: in Schaidt die Gattin von Johann
Lay, Wirth; in Ebertsheim Johannes Zaun,
Bächer, 37 J. a.; in Erpolzheim Frau Anna
Maria Rings, geb. Sülzer, 36 J. a.; in Haardt
Frau Helene Köhler, geb. Riehm, 66 J. alt;
in Kaiserslaulern Karl Geyer, 34 J. alt; in
GBöcklingen der k. Steuer- u. Gemeinde-Einnehmer
Jakob Reither, 80 J. a.; in Ludwigshafen
Katharina Fuder, geb. Lindemann; in Nieder—
auerbach Oberförsters-Wittwe Katharina Gümbel,
geb. Kölwel, 70 Jahre alt; in New-York Ludwig
Danner, 17. J. a., aus Homburg; in Franken—
thal Barbara Baumann Wittwe.; ebenda Su—
sanne Birké, geb. Schaad, und Jakobine Ise—
mann, geb. Kuhn, 68 J. a.
Fur die Redaktion verantwortlich F. X. Demetz.
Eingesandt.
Es ist hohe Zeit, daß die Bürgerschaft von
St. Ingbert in der Schulhausfrage entschieden
Stellung nimmt. Mitburger, Eure Kinder sollen
in Zukunft in eine Ecke — hinter das Gefängniß
— kingepfercht werden!! Wollt Ihr, daß die Klei⸗
nen in zarter Jugend schon an die Gleichgiltigkeit
gegen das Laster gewöhnt werden? Wollt Ihr,
daß Euere Schulen unter den Mauern eines Ge—
kängnisses das so nöthige Licht verlieren? Wollt
Ihr, daß dieselbe dicht an einen Ranschierbahnhof
gestellt werde, wo das Pfeifen der Lokomotive und
das Schnarren der Bremsen und das Gepolter der
Wagen den ganzen Tag nicht aufhört? Wollt Ihr
endlich, daß ein Schulhaus, das Euch 60,000
Mark kostet und eine Zierde Eurer Stadt werden
jollte, jetzt schließlich in eine Ecke gestellt werde,
wo es nur von den Lerchen und Spatzen der Meß
angeschaut werden kann? Es gibt in St. Ingbert
der Plätze sehr viele, die in jeder Hinsicht besser
sind und die rasch bebaut werden können. Warum
will man den schlechtesten wählen? Man bedenke
doch, wenn man hier wieder einen Fehler im Schul—
hausbau macht, er für ewig gemacht bleibt, und
daß er dann nicht mehr anszumerzen ist. Reget
Euch also um Euerer Kinder und Euerer
Stadt willen, und Ihr macht Euch verdient um
Beide auf immer.
Mehrere Bürger.
Telegraphischer Schiffsbericht.
Mitgetheilt von Jean Peters in St. Ingbert.
Das Hamburger Postdampfschiff „Frisia“
stapt. Mehyer von der Linie der Hamburg-Ameri—
kanischen Packetfahrt-Aktien-Gesellschaft, welches am
21. März von Hamburg via Häavre abging, ist
nach einer glücklichen Reise am 8. April wohlbe—
halten in New-NYork einagetroffen.
Nr. 27 des praktischen Wochenblattes für alle
Hausfrauen „Fürs Haus““ (Preis vierteljähr⸗
sich 1 Markh) enthält:
Hanna im Glück. — Confirmationsge⸗
schenke. — Schwachsinnige Kinder. — Ge—
puderte Gesichter. — Der Hausgarten im
April. — Vermögensverwalterin? — Was
soll die Frau dem Manne sein? — Zahn—
pflege. — Sind Heirathsgesuche ganz zu ver⸗
dammen? — Hausdoktor. — Für den Er—
werb. — Unsere Kinder. — Die Wäsche.
Für die Küche. — Räthsel. — Fernsprecher.
— Inserate. — Probenummer gratis in
jeder Buchhandlung. — Notariell beglaubigte
Auflage 10,000 Exemplare.
Auszug
aus den Registern des Standesamtes St. In gbert,
pro Monat März 1883.
A. Geburten:
Anm I. März Maria, T. v. Christian Adam
Ferckel. 2. Theresia, T. v. Johann Scholl. 2.
Nikolaus, S. v. Johann Busch. 3. Elisabetha,
T. v. Katharina Müller, ledig. 4. Maria, T. v.
Zatharina Klahm, ledig. 8. Katharina Sofia, T.
o. Ludwig Reppert. 7. Karl, S. v. Joseph Oster.
7. Friedrich, S. v. Joseph Brunion. 8. Anna, T.
v. Johann Fries. 9. Gertrauda, T. v. Friedr.
Thristian Imschweiler. 9. Georg, S. v. Johann
Wolf. 9. Josef, S. v. Jakob Leonhardt. 9. Karl,
S. v. Peter Dielforter. 9. Anna Maria, T. v.
Peter Klahm. 11. Nikolaus, S. v. Johann Selzer.
12. Friedrich Rudolf, S. v. Friedrich Georg Lützel.
12. Friedrich, S. v. Johann Jakob Lehmann. 14.
Heinrich, S. v. Heinrich Boos. 14. Joseph, S.
v. Anton Betz. 14. Adam, S. v. Adam Berbe—
rich. 15. August, S. v. Karl Lanzer. 15. Magdal.
Gertr., T. v. Peter Uhl. 15. Maria Katharina,
T. v. Ludwig Keßler. 15. Kathar. Elisab., T. v.
Ludwig Ruppert. 16. Ludwig Joseph, S. v. Jo—
eph Grewenig. 17. Anna Maria, T. v. Johann
Kuneib. 17. Johanna, T. v. Peter Sakraschinsky.
18. Jakob, S. v. Johann Schuhmacher. 18. Jo⸗
hann, S. v. Valentin Bender. 18. Johann, S.