Full text: St. Ingberter Anzeiger

nicht weiß, wener liebt,nicht einmal mit 
Gewißheit weiß, welch' einen! Schmerz er in 
seinem Busen trägt. das beunr«higt mich. Er 
ist erst so sonderbar und verändert, seit ei 
ber die Berge in das Tyrolerland stieg. Ich 
habe es lange, weit früher als du bemerkt, 
dahin ist sein Frohsinn wahimseine Lebenslust; 
er ist wohl noch gut und gehorsam,“ abei 
er thhut alles ohne Heiterkeit und ohne rechte 
Lebensfreude, und wem er sich allein glaubt, 
jo sentteer den Kopf und seufzt nef.“5 
Aber Alte,“ rief Stammer ungeduldig. 
„das Alles beweist ja doch nicht, daß der 
Buriche verliebt ist.“ 
Anton,“ antwortete die Frau mit leisem 
Lachein,. Idu machtest et ja eben so, als ich 
meiner Armuthe wegen deinen! Vewer bungen 
auswich.“ — — 
„So 77 erwiederte der Alte und rieb sich 
bie Stirne, “,hab' ich es auch so gemacht 
Nun, dann schlägt der Bursche wenigstent 
nicht aus der Art. Aber,“ feßte er wieder 
ernst hinzu, ‚leicht ist die Jugend zu tanschen; 
wenn es eine Unwürdige ist, in welche sich 
Martin vergafft hat, wird er von seiner Lei⸗ 
denschaft baid genesen und sich seinet Thorheil 
jchamenun * 
„Aber,? wenn sie seiner werth.! wenn sie 
gut und fromm ist ?“ fragte die Mutter. 
. „Es wäre ein schweres Unglück,“ rief der 
Alte „ich würde meinen Sohn unglücklich 
sehen, ohne ihm helfen zu können.“ Hät ich 
das Verjprechen einen Lebenden gegeben, ich 
würde? es um meines Sohnes Glück lösen, 
und wenn ich die Hälfte meines Vermögen« 
dafür vpfern sollte: Ader ich gabd es einem 
Sterbenden, der dadurch bernhigt, sanit zu 
Goit entschluarmerte, einem sennenen Freunde, 
der mir mehr als Bruder war, der — du 
weißt es ja —mit seinem Blute mir das 
Leben. rettete.“ 
5. Jahren erhielt dort eine neugebaute Straße 
den Namen; Turteltaubenstraße,“ weil nicht 
weniger als 15 junge Ehepaare sich auf ein⸗ 
mal dafelbst niedergelassen. Jetzt ist nun laut 
Gemeindebeschluß der Name in „Xantippen⸗ 
Siraße“ umgeändert worden. 
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Nichts umsonst. p. 
Ein wusgezeichneter Humorist ordnete auf 
seinem Sterbrlager an, daß keiner seiner 
Freunde zu feinem Begrähniß eingeladen 
werden solle: — Denn, sagte er, das wäre 
zine Hösflichkeit, die ich nicht zu erwidern 
verniag. — 
WBö 
Nomm äch da heule in mein Zimmet, da 
hat sich der · Kerl mein“ Kammerdiener bang 
auf das Sopha gestredt. Ich glaube gar, der 
Nerk bildet sich aͤn, edt ist det Fürst Rumi⸗ 
dofsti —O dumm gemig ist der Keri 
dazu, Duichlaucht·.. 
.M: N. wird aufgefordert, mit im *schen 
Lotkal ze frühstüden. Er letznt ab. Warum 
denn nicht ? — „Erstens frühftücke ich vie; 
und zweitens habe ich erst eben gefrähstüct.“ 
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1..727 
Charade. 28* 
Die vier erste n Zeichen. 
Wie der farbige Duft sich um die Sonne lest, 
WDie den ihauenden Mond dunkles Gewölb unzieht, 
dult den Schimmer ich jetzt der Schönheit, 
Jetzt die Thränen der Trauer ein. 
Die drei lezten und das Ganze. 
Deuitest du recht, so nennen wir drei zusammen ein 
Müͤdchen; 
Eine ferne Provinz deutet das Ganze dir an. 
Somng bich e 
Mannigfaltiges 
Auflösun des Räthsels in Nr. 82 des Unterhal⸗ 
tungsblaties: Kalender.“ 
Auflösung des Scherzräthselz in Nr. 82 des 
Unterhalmungsblaties: G e r icht. . 
Eine merkwürdige Taufe wurde kürzlich 
in Peomia im Staate Illinois vollzogen. Vor 
Drud an⸗. Vorbag poa F. B. Denaez in St. Ingbert. 324 
Auflssung der Scherzirage in Rr. 32 des 
U.terhaltangsblattes: Erbswursst.